Schaffraths Ladenhüter

Hier ein kleiner Überblick über seltener gefragte Themenführungen.

Führungsmöglichkeiten

Führung: Die Neubaustraße. Eine Prachtstraße von Julius Echter und Balthasar Neumann

Auf dem im 16. Jahrhundert zugeschütteten Stadtgraben entstand die Neubaustraße, mit der Julius Echter eine wichtige Blickachse von der Festung zur Universität schuf. Der steinerne Komplex von ehemaligem Jesuitenkonvent und Universität dominiert bis heute das gesamte Straßenbild. Diesen wichtigen Bauten gilt auch in der Führung eine besondere Aufmerksamkeit. In direkter Nachbarschaft entstanden zahlreiche schmuckvolle Fachwerkhäuser. Unter dem Hofarchitekten Balthasar Neumann wurden die meisten von ihnen durch Neubauten ersetzt bzw. mit dekorativen barocken Fassaden versehen. Während der Führung wird der einstige Glanz dieser Straße vor Augen geführt. Wir begegnen auch Menschen wie Schillers Tochter Emilie und dem impressionistischen Maler Ludwig von Gleichen-Russwurm. Zudem sehen wir, wo der Schmied und Fabrikant Johann Matthias Noell seine Firma gründete, und erfahren, gegen welche Gebrechen man das Horn des Einhorns einsetzte.

Dauer: ca. 1,5 Stunden

Führung Alte Universität: Die Neubaukirche

Julius Echters wichtigstes Projekt zur Durchsetzung der Gegenreformation war die Gründung der Universität im Jahre 1582. Direkt im Anschluss an den Jesuitenkonvent errichtete er am Südende der mittelalterlichen Stadt einen der ersten Campus nördlich der Alpen. Um das Herzstück dieses Bauwerks, das auch seine Grablege werden sollte, hervorzuheben, ließ er die Kirche über die Straßenflucht hinaus bauen. Es entstand eine Kirche, deren Gliederung im Inneren sich an der klassischen Säulenordnung der Antike orientiert. Neben St. Michael in München wird die Würzburger Neubaukirche als wichtigste Kirche der Renaissance in Bayern bezeichnet.

Derzeit ist eine Innen-Besichtigung der Neubaukirche leider nicht möglich.

Dauer: ca. 1 Stunde

Führung: Der ehemalige Jesuitenkonvent (heutiges Priesterseminar) und die Kirche St. Michael

Mitte des 16. Jahrhunderts äußerte der Jesuitenprovinzial Petrus Canisius über Würzburg: „Die ganze Stadt ist durchseucht von häretischen Meinungen, und die in ihren Lastern versunkenen Geistlichen gleichen mehr Soldaten als Heiligen ...“ Zudem sei kaum ein Beichtvater zu finden, der die Absolutionsworte grammatikalisch richtig zu sprechen wisse. Um dieser desolaten Situation entgegenzuwirken, berief Fürstbischof Friedrich von Wirsberg die Jesuiten nach Würzburg. Am südlichen Stadtrand entstand der Jesuitenkonvent mit der Kirche St. Michael.

Vom Bau der Wirsberg- bzw. Echterzeit zeugen heute lediglich zeitgenössische Kupferstiche. Im 18. Jahrhundert wurden Konvent und Kirche den gewachsenen Ansprüchen der damaligen Zeit entsprechend erneuert. Bemerkenswert ist v.a. die an Il Jesù in Rom erinnernde Fassade. Der Innenraum der Kirche wurde Ende der achtziger bis Anfang der neunziger Jahre von Heinrich Gerhard Bücker neu gestaltet.

Dauer: ca. 1 Stunde

Stadtführung: Brunnen in Würzburg

Würzburg ist auch eine Stadt der Brunnen. Von jeher notwendig für die Wasserversorgung der Stadt und zur Bekämpfung von Feuersbrünsten, wurden sie im Laufe der Zeit immer aufwändiger gestaltet. Vom einfachen Ziehbrunnen mit damals nicht selten verseuchtem Wasser bis zum Fließbrunnen, der von Quellwasser gespeist wurde, erzählen sie ein Stück Stadtgeschichte. Bei dem Rundgang sehen Sie Brunnen vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert.

Dauer: ca. 1,5 Stunden

Themenführung: Obelisken in Barock und Klassizismus. Entdeckungen an zwei Brunnen

Einst waren Obelisken ein Symbol des Sonnengottes. In der Renaissance, der Zeit der Wiederentdeckung der Antike, begeisterte sich die europäische Oberschicht für die grandiosen Bauwerke Ägyptens. Obelisken wurden hier ein beliebtes Bauornament und dienten oft als Zeichen der Macht des Herrschers.

In Würzburg zeugen zwei Brunnen von der Beliebtheit dieser Form im 18. bzw. frühen 19. Jahrhundert: der Vierröhrenbrunnen des Rokoko und der klassizistische Marktbrunnen.

Lucas Anton van der Auwera orientierte sich bei der Gestaltung des Vierröhrenbrunnens an barocken römischen Brunnen. Es ist ein ornamental gedachtes Bildwerk, das eher verspielt wirkt.

Formenstrenge prägt dagegen den Marktbrunnen. Eine neue Zeit war angebrochen, und der Machtwechsel von 1802/03 sollte sich auch in neuen Formen widerspiegeln. So ist der Obelisk von Andreas Gärtner in seiner konsequenten Monumentalität erlebbar. Martin Wagner schuf die antikisierenden Reliefs im Sockelbereich. Der Marktbrunnen stellt in seiner Gestaltung ein singuläres Beispiel klassizistischer Brunnenarchitektur in Würzburg dar.

Dauer: ca. 1 Stunde

Themenführung Straßennamen: Von Arztlade bis Zinkhof. Was Straßennamen erzählen.

Straßen und Gassen wurden im Mittelalter nach den jeweils dort ansässigen Handwerkszünften benannt. In vielen Städten gibt es wie in Würzburg eine Schuster-, Bader- oder Gerbergasse. Aber was arbeitete ein Plattner oder ein Bergmeister? Was hat die Arztlade mit dem Beruf des Arztes zu tun und was würde Goethe dazu sagen? Der kurzweilige Spaziergang führt vom Falkenhaus über Schustergasse, Kürschnerhof, Plattnerstraße, Arztlade, Neubaustraße, Bergmeistergasse, Münzstraße, Badergasse und Büttnerstraße zum Zinkhof.

Dauer: ca. 1 bis 1,5 Stunden

Architektur-Führung: Zwischen Historismus und Art Déco: Die Rottendorfer Straße vom Mittleren Ring bis zur Wittelsbacher Straße

Die Häuserzeile in der Rottendorfer Straße umspannt bewegte Jahrzehnte unserer Stadt. Entstanden zwischen den prunkvollen Jahren des deutschen Kaiserreiches und dem schwarzen Börsenfreitag, zeigen sie wie in einem Stilgeschichtsbuch die Entwicklung der Architektur jener Zeit. Geknüpft daran sind die Schicksale ihrer Bewohner. Zwischen 1890 und 1930 entstanden in der Rottendorfer Straße oberhalb der Bahnlinie repräsentative Villen des gehobenen Bürgertums, von denen einige Beispiele vorgestellt werden.

Dauer: ca. 1 Stunde